Kreislaufwirtschaft in Museen

Unsere Gesellschaft verdankt der Arbeit der Museen die Bewahrung unseres kulturellen Erbes und die Weitergabe von Wissen über Generationen hinweg. Ein gesellschaftlich nachhaltiger Beitrag, der seinesgleichen sucht.

Immer wieder begeistern sie uns mit wechselnden Ausstellungen und großartigen Ideen. Meist wird jede Ausstellung, ob Dauer- oder Wechselausstellung, individuell geplant und bekommt ihr eigenes Design. Hierfür wird viel Material und Mobiliar benötigt.

 

So kommt es, dass immer wieder neue Ausstellungselemente angeschafft und gebrauchte aussortiert werden. Viele Depots in Museen füllen sich im Laufe der Jahre, oft sogar mit einwandfreien Objekten. Warum diese nicht an andere Museen weitergeben und dort wiederverwenden, anstatt sie verstauben zu lassen oder zu entsorgen?

Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen ist dieser Zeit wichtiger denn je. Ein großer Teil dieser Aufgabe steckt darin, Wege zu finden und Materialkreisläufe zu erzeugen. Hierbei unterscheidet die NGO (Non-Governmental Organization) Cradle to Cradle (https://c2c.ngo/ ) beispielsweise unter 2 übergeordneten Kreisläufen, dem Kreislauf der Biosphäre und dem der Technosphäre.

Im Kreislauf der Biosphäre rotieren biologische Rohstoffe, welche verwendet und anschließend der Erde wieder zugeführt werden. Einfach ausgedrückt, handelt es sich um einen Kompostierungsvorgang.

Im Kreislauf der Technosphäre hingegen, rotieren Materialien, die nicht biologisch abbaubar sind. Dabei handelt es sich um Materialien, wie Plastik in einem Recyclingkreislauf oder beispielsweise Kleidungsstücke, welche nach der Nutzung sortiert und in deren einzelne Bestandteile voneinander getrennt und wieder recycelt werden.

 

Vor diesem ebenfalls nicht unaufwändigen Prozess des Recyclings lässt sich Kleidung oder in unserem Fall Museumsausstattung ggf. wiederverwenden. In einer idealen Welt würde sogar alles, was nicht kaputt ist oder repariert werden kann, solange Verwendung finden, bis es irreparabel ist und recycelt oder kompostiert werden kann.

 

Um Ziele wie diese übergeordneten Kreisläufe zu erreichen, müssen für jede Produkt- und Materialgruppe eigene Kreisläufe kreiert und etabliert werden. So steht es auch um die Ausstattung, die in Museen verwendet werden.

Verschiedene Gesetztestexte drängen darauf, nachhaltig mit Materialien und Gegenständen umzugehen. Hierbei handelt es sich beispielsweis um das Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (Kreislaufwirtschaftsgesetz - KrWG) oder das Hessische Ausführungsgesetz zum Kreislaufwirtschaftsgesetz (HAKrWG).

 

Der Schlüssel liegt darin, Netzwerke und Plattformen zu schaffen, mithilfe derer sich Prozesse im Sinne der Kreislaufwirtschaft in den Arbeitsalltag einflechten lassen. Dadurch entsteht ein Bewusstsein für die Notwendigkeit. Der ressourcenschonende Umgang mit Materialien wird zu einer neuen, zukunftsfähigen Normalität.

Sicherlich gibt es von Fall zu Fall Hürden und Konflikte, z. B. bürokratischer Natur, jedoch werden hierdurch weitere Probleme, wie überfüllte Lagerflächen gelöst.

Für einige Museen in Deutschland sind solche Plattformen sogar die Lösung für ein wesentliches Problem. In manchen Häusern können die Kernaufgaben eines Museums aufgrund fehlender Budgets nicht mehr erfüllt werden. Diese Museen nehmen z. B. staubdichte und/oder schadstoffarme Vitrinen, die Sie nicht als Neuware beschaffen und teuer bezahlen müssen, dankend an.

 

Der erfolgreiche Betrieb einer solchen Tauschbörse für Museen und andere Kultureinrichtungenist sehr stark darauf angewiesen, dass sie von vielen Institutionen und stark frequentiert genutzt wird.

Wenn viele mithelfen, kann die Museumslandschaft in Deutschland ihre eigenen Materialkreisläufe erschaffen. Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen ist dieser Zeit wichtiger, denn je. Re-use!

Besuchen Sie unsere Plattform zur Kreislaufwirtschaft für Museen doch gerne einmal auf www.how2-reuse.com

Quelle: https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/nachhaltigkeit/integriertes-umweltprogramm-2030/planetare-belastbarkeitsgrenzen